Anleihen sollten kleine und mittelständische Unternehmen unabhängiger der Bankenfinanzierung machen. Jetzt stellt sich mehr und mehr heraus: Mittelstandsanleihen entwickeln sich zum „Tummelplatz für Sanierungsfälle“ – mit schwerwiegenden Folgen für die Investoren.
Viele Unternehmen sind mittlerweile in wirtschaftlicher Schieflage, andere sogar schon in der Insolvenz. Darunter traditionsreiche, einst renommierte Marken – etwa aus der deutschen Bekleidungsindustrie. Die Firma Steilmann zum Beispiel, die nach nur fünf Monaten an der Börse Insolvenzantrag stellen musste.
Ein so kurzes Börsenleben wirft Fragen auf, insbesondere in Richtung Emissionsbank.
Alles in allem scheint es mittlerweile so, dass Firmen, die anderweitig kein Geld mehr bekommen, oder Banken, die Kreditrisiken aus ihren Bilanzen tilgen wollten, bei Mittelstandsanleihen gelandet sind.
Dabei schmiedeten Geldinstitute und Unternehmen hier über Jahre hinweg eine unheilige Allianz. Allein im ersten Quartal 2016 gingen über Anleihen fast 500 Millionen Euro verloren, so viel wie noch nie. Nach einer aktuellen Statistik sind schon fast 40 von 140 seit dem Jahr 2010 ausgegebenen Anleihen ausgefallen, fast 1,4 Milliarden Euro an Investorengeld sollen von Insolvenzen und Zahlungsverzögerungen betroffen sein.
Wenn auch Sie Mittelstandsanleihen gezeichnet haben und jetzt Zahlungsausfall erwarten müssen, nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir prüfen zunächst kostenlos, welche realistischen Möglichkeiten Sie haben, Ihr Investment zu retten.
Mittelstandsanleihen - Das unterschätzte Risiko
Mittelstandsanleihen sind wieder im Trend. Das berichtet etwa die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 22. 6. 2017. Demnach zeigen sich gleich mehrere Emittenten auf dem Markt, um frisches Geld einzuwerben. KWAG-Rechtsanwalt Steven Selvanayagam warnt dringend davor, das Risiko von Mittelstandsanleihen zu unterschätzen.
Ob der Hemdenfabrikant Eterna, der Holzwerkstoffverarbeiter Homann oder das Bergbauunternehmen MetalCorp, sie alle sind aktuell auf Investorenfang. Auch viele Emittenten, deren Anelihen in den kommenden Monaten auslaufen, versuchen, sich aktiv zu refinanzieren.
Doch sollten Investoren unbedingt kritisch hinterfragen, wie gesund die Unternehmen wirklich sind. MetalCorp ist mit einem geplanten Volumen von 70 Millionen Euro sehr mutig und ist dennoch erfolgreich, obwohl sich das Unternehmen über die Refinanzierung hinaus mit weiteren 40 Millionen Euro verschuldete. Gegenüber dem Jahresende 2016 bedeutete das einen Anstieg der Bruttofinanzverschuldung um 25 Prozent.
Auch ein Spezialist für Druckzuführungen versucht, die vergleichsweise bescheidene Summe von fünf Millionen Euro einzusammeln, obwohl BDT mit seinem Creditreform-Rating von „CCC“ als angeschlagen gilt und hartnäckige Verluste vor sich herschiebt.
Gegen Grundbuchsicherheiten will der Hersteller von Rohrleitungssytemen Sanha, die im Juni 2018 fällige Anleihe um weitere fünf Jahre verlängern. Das sorgte bereits für Misstöne. Sanha räumte zudem ein, sich in der Vergangenheit mit der prognostizierten Marktentwicklung verspekuliert zu haben.
Wegen des weitgehenden Ausbleibens von „Negativvorhersagen“ und der aktiven Refinanzierung wiegen sich viele Anleger in Sicherheit. Die große Bereitschaft, hochverzinsliche Anleihen zu kaufen, ist unter den Anlegern unverkennbar. Offensichtlich glauben sie, dass die aktuelle Ruhe mit einer Marktbereinigung einhergehe und das Gröbste bereits überstanden sei.
KWAG - Rechtsanwälte warnt jedoch eindringlich vor zu großer Arglosigkeit.
Das Risiko wird leicht unterschätzt. Mittelstandsanleihen werden als sichere und zukunftsorientierte Kapitalanlage vermarktet. In einer Vielzahl von Fällen entpuppten sie sich jedoch als Mogelpackungen.
Wenn Sie in einer Anleihe investiert sind, die in Schieflage zu geraten droht oder bereits in einer solchen ist, wenden Sie sich an uns. Es gibt Mittel und Wege, Ihr Investment zu retten. Vertrauen Sie auf unsere langjährige Expertise im Bank- und Kapitalmarktrecht. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.
Jan-Henning Ahrens
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