ADR auf russische Aktien umwandeln

Darum sollten Sie jetzt schnell handeln


Sie besitzen russische ADRs oder GDRs? Die aktuelle Lage macht es nötig, dass diese in Aktien umgewandelt werden. Handeln Sie jetzt möglichst zeitnah und erfahren Sie hier, wie Sie Ihren Geldwert bestmöglich schützen können.


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Russische Hinterlegungsscheine umwandeln - Die Lage im Überblick


Worin besteht das Problem?

Viele russische Unternehmen sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine mit Sanktionen belegt. Etliche der Depositary Receipt-Programme von großen russischen Unternehmen wie etwa Gazprom wurden gestoppt. Was die ADR Anlagen betrifft, herrscht daher momentan eine große Unsicherheit.

Ausgegebene Hinterlegungsscheine müssen aktuell in Aktien umgewandelt werden. Vor Beginn des Angriffskriegs war der Umtausch in Aktien wenig attraktiv, da mit dem Umtausch ein hoher bürokratischer Aufwand verbunden ist. Nun haben Anleger keine andere Wahl. Durch die verhängten Sanktionen gegen zahlreiche russische Unternehmen wurde der Vorgang jedoch noch komplizierter und umständlicher als zuvor.

Die aktuelle Clearstream-Lage

Clearstream, die europäische Verwahrgesellschaft für Hinterlegungsscheine, weigerte sich bis Mitte 2022 russische Hinterlegungsscheine umzuwandeln. Hintergrund ist die Belegung der russischen National Settlement Depository mit Sanktionen durch die Europäische Union. Am 06. Oktober 2022 schien es kurzzeitig, als würde Clearstream Umwandlungsanträge wieder annehmen, allerdings wurde diese Meldung am gleichen Tag widerrufen.

Viele Anleger kämpfen weiterhin mit massiven Problemen beim Umwandeln ihrer ADRs, die bei Clearstream hinterlegt sind.

Drohender Totalverlust

Anleger, welche in russische ADR investiert haben, müssen diese schnellstmöglich in Aktien umwandeln. Werden die ADRs nicht bis zur geltenden Umwandlungsfrist getauscht, besteht die Gefahr des Totalverlusts. Die Frist zum Umwandeln beträgt nur wenige Wochen, weshalb zügiges Handeln erforderlich ist.

Prüfung durch einen Rechtsanwalt

Aufgrund der teilweise nur schwer verständlichen und zudem sich schnell ändernden Lage im Umtauschprozess sollten Sie als ADR Anleger unbedingt die Hilfe eines Rechtsanwalts in Anspruch nehmen. Ein Fachanwalt kennt sich mit den Möglichkeiten aus, um ADRs in Aktien zu konvertieren.

Auch bei einer Zwangskonvertierung von russischen ADRs und dem Vorgehen gegen Clearstream hilft Ihnen ein Anwalt, die richtigen Schritte in die Wege zu leiten.

So funktioniert das Geschäft mit russischen ADRs und GDRs

Jahrelang war der Handel russischer ADRs und GDRs äußerst lukrativ. Große Energie- und Rohstoffkonzerne wie Lukoil, Gazprom oder Rosneft lockten mit erfolgsversprechenden Kurssteigerungen und lukrativen Dividenden.

Der Handel mit russischen Aktien war jedoch schon immer kompliziert. Russische Aktien können ausschließlich an der Börse in Moskau gehandelt werden. Die Voraussetzung für den Handel ist ein russisches Depot, welches ebenfalls nur mit großem bürokratischem Aufwand eröffnet werden kann.

Um Anlegern außerhalb von Russland dennoch die Chance zu bieten, mit russischen Aktien zu handeln, starteten zahlreiche Unternehmen Depository Receipt-Programme. Durch diese Programme wurden Depository Receipts ausgegeben. Depository Receipts sind Hinterlegungsscheine für Aktien, welche mit relativ geringem Aufwand an der Börse gehandelt werden können.

Investoren aus dem Ausland investierten in den vergangenen Jahren daher in der Regel nicht in Original Aktien, sondern in Hinterlegungsscheine. Die drei bekanntesten Depository Receipts sind

  • American Depositary Receipts (ADRs)
  • European Depositary Receipts (EDRs)
  • Global Depositary Receipts (GDRs)

Weshalb das ADR und GDR Geschäft endet

Seit dem Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine wurden zahlreiche Sanktionen verhängt. Davon sind auch die Depositary Receipt-Programme betroffen. Als Maßnahme verabschiedete Russland im April 2022 ein Gesetz, welches russische Unternehmen wie Gazprom, Lukoil, Mobile TeleSystems und andere dazu zwingt, den Handel mit Hinterlegungsscheinen zu beenden.

Ziel ist es, dass russische Unternehmen nur in Russland und nicht auf dem Weltmarkt handelbar sind. Anleger, welche in DRs investiert haben, verlieren mit der Beendigung der DR-Programme ihr Stimmrecht an den Aktien und können keine Dividenden mehr einfordern.

Den Unternehmen wurde ermöglicht, per Antrag den Fortbestand des Handels im Rahmen der Depositary Receipt-Programme zu beantragen. Hiervon machten jedoch nur sehr wenige Firmen wie beispielsweise Novatek, Sistema oder Severstal Gebrauch. Die meisten Großunternehmen sind zeitnah ausschließlich an der Börse Moskau handelbar.  

Aus diesem Grund sind Investoren gezwungen, schnellstmöglich zu handeln. Die Frist, in welcher die Hinterlegungsscheine getauscht werden können, ist sehr kurz. Die DR-Programme der einzelnen Unternehmen laufen aus. ADRs, welche nicht in Stammaktien umgetauscht wurden, werden aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem unbekannten Preis zwangsverkauft. Kunden sollten daher auf keinen Fall abwarten oder untätig sein, sondern schnell agieren.

Der bisherige Ablauf

Vor Kriegsbeginn war es relativ einfach, ADRs oder GDRs umzuwandeln. Der Anleger informierte seine Bank oder seinen Broker über den Umwandlungswunsch.

Daraufhin kontaktiert die Bank die europäische Verwahrstelle von Hinterlegungsscheinen, welche im Umkehrschluss die NSD, die russische Hinterlegungsstelle informierte. Zum Schluss wurden die hinterlegten Aktien auf das russische Depot des Anlegers, welches er im Vorfeld anlegen musste, übertragen.

Bisher verzichteten viele ausländische Anleger darauf, die Hinterlegungsscheine in Aktien umzuwandeln, da dies einen erheblichen Aufwand bedeutete. Durch die aktuellen Sanktionen bleibt keine andere Wahl, wenn ein Komplettverlust verhindert werden möchte.

ADRs in Aktien umwandeln - was wichtig ist

Damit Besitzer eine Chance auf die Umwandlung ihrer ADR auf russische Aktien haben, muss ein Depotkonto auf einer russischen Bank eröffnet werden. Nachdem dieser Schritt erfolgreich abgewickelt wurde, können die Kunden einen Antrag auf die Einbuchung der Aktien stellen. Der Gesetzgeber in Russland gibt vor, bei welcher Bank das Depot eröffnet werden muss. Es besteht keine freie Bankenwahl. Sofern DRs von verschiedenen Unternehmen vorhanden sind, werden in der Regel auch mehrere Depots eröffnet.

Eine persönliche Reise nach Moskau ist nicht erforderlich, um die ADRs erfolgreich in Aktien umzuwandeln.

Der Umtauschprozess ist mit großem Aufwand verbunden, da Sondergenehmigungen eingeholt und teilweise sehr knappe Fristen eingehalten werden müssen. Anleger sollten auf jeden Fall die Hilfe eines erfahrenen Rechtsanwalts in Anspruch nehmen, um die bestmöglichen Voraussetzungen für die Umwandlung der ADRs zu haben.

Die Zwangskonvertierung

Im Unterschied zu einem ordentlichen Verfahren, in welchem die ADRs in Zusammenarbeit mit der Hausbank oder dem Broker in die Wege geleitet wird, erfolgt die Zwangskonvertierung auf der Grundlage eines russischen Gesetzes. Im Gegensatz zu dem als „westlichen Weg“ bezeichneten Verfahren ist die unfreiwillige Umwandlung mit deutlich mehr Aufwand und deutlich höheren Kosten versehen.

Besteht die Wahl zwischen dem westlichen und russischen Weg, sollten sich Kunden immer für die erstere Art der Konvertierung entscheiden, da diese weniger Aufwand für den Umtausch bedeutet.

So können Anleger nach der Umwandlung über die Aktien verfügen

Nachdem die Umwandlung der Hinterlegungsscheine in russische Aktien erfolgreich war, werden diese auf einem sogenannten C-Konto eingebucht. Das bedeutet, dass diese Konten aufgrund der derzeitigen Rechtslage gesperrt sind und nicht mit Wertpapieren oder Aktien gehandelt werden kann, jedoch werden Dividenden gutgeschrieben. Sobald sich die Lage beruhigt hat, sollten die Sperrungen in der Regel aufgehoben werden. Dann können Kunden problemlos über ihre Aktien verfügen.

Abgesehen von der momentanen Sperre sollten für die Kunden die herkömmlichen Kommunikationswege wie E-Mail, Chat oder auch Telefonkontakt bei den russischen Banken wie beispielsweise der Gazprom Bank verfügbar sein.

Mögliche Alternativen zum Umtausch

Eine wirkliche Alternative zur Umwandlung in Aktien besteht aktuell nicht. Bei Hinterlegungsscheinen, die nicht fristgemäß umgewandelt wurden, besteht die Gefahr, dass die Hinterlegungsbank die Aktien eigenständig verkauft. Die Investoren erhalten in diesem Fall den Erlös, müssen allerdings für die Kosten und Gebühren aufkommen. Aufgrund der Sanktionen ist jedoch nicht sicher, wann und ob dieses Szenario eintreffen wird.

Da außerdem bei einem Zwangsverkauf zahlreiche Hinterlegungsscheine zur gleichen Zeit gehandelt werden, droht ein enormer Wert- bis hin zum Totalverlust. Gewinner könnten in diesem Fall Anleger aus Russland oder beispielsweise China sein, da diese die Scheine zu einem günstigen Preis erwerben könnten.

 JP Morgan und Clearstream

Der DR Agent JP Morgan hat aktuell seine Bücher geöffnet. Daher ist momentan die Umwandlung von ADR auf russische Aktien teilweise möglich. Andere Bücher sind dagegen nach wie vor geschlossen. Welche und ob weitere folgen werden, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Probleme bereitet nach wie vor die Clearstream Banking AG, da nicht bekannt ist, zu welchem Zeitpunkt sie weitere Umwandlungsanträge annimmt.

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umwandlung

Damit der Umtausch so wenig Probleme wie möglich bereitet, ist es wichtig, dass Investoren jegliche Papiere und Unterlagen, welche für eine Umwandlung auf dem klassischen Weg benötigt werden, zur Hand haben. Ein Fachanwalt weiß, welche Unterlagen nötig sind.

Neben den benötigten Papieren wird ein verifiziertes Depot mit einer Anbindung an die  russische National Settlement Depository (NSD) benötigt. Hier gilt es zu beachten, dass es einen gewissen Zeitraum in Anspruch nimmt, um ein Depot zu eröffnen. Dieser sollte unbedingt mit eingeplant sein. Da die Fristen zum Umtausch teilweise sehr knapp sind, sollte das Depot zum Zeitpunkt der Umwandlung vollständig eröffnet und verfügbar sein.

Mehrere erfolgreich vollzogene Umwandlungen

Inzwischen wurden bereits mehrere Umwandlungen, sowohl auf dem klassischen europäischen als auch auf russischen Weg, erfolgreich durchgeführt. Die Aktien sind erfolgreich auf den Konten der Investoren eingebucht worden.

Auch unsere KWAG Rechtsanwälte konnten bereits Erfolge hinsichtlich der Umwandlung von Hinterlegungsscheinen in russische Aktien verbuchen und wissen genau, worauf es zu achten gilt.

Lassen Sie Ihre Umwandlungsmöglichkeiten bei KWAG prüfen


Der Umtausch von Hinterlegungsscheinen ist nach wie vor nicht einfach und mit großen Herausforderungen verknüpft. Im Alleingang werden häufig Kleinigkeiten übersehen, welche den erfolgreichen Umtausch verhindern.

Nehmen Sie daher Kontakt zu unseren Fachanwälten auf, um zu prüfen, ob und auf welchem Weg Ihre ADRs in Aktien umgewandelt werden können. Unsere Anwälte wissen, welche Voraussetzungen notwendig sind und können Sie bestmöglich beraten. Sie informieren Sie, welche Unterlagen benötigt werden, kennen die einzelnen Fristen und stehen Ihnen bei einer Depoteröffnung zur Seite. Mit den KWAG Rechtsanwälten haben Sie optimale Chancen, Ihre ADRs erfolgreich umzuwandeln und einen Totalverlust zu verhindern.