Wachsamkeit im Internet

Scamming: Definition und wie Sie sich schützen können


Schützen Sie sich vor Betrügern im Internet, indem Sie Scamming-Methoden rechtzeitig erkennen und aufdecken. Wir erklären Ihnen, was Scamming bedeutet und worauf Sie achten sollten.


scamming: definition und wie sie sich schützen können

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Scamming: Definition

Wird der Begriff Scamming direkt übersetzt, bedeutet es nichts anderes als Betrug. Dabei versuchen Internet Betrüger, an das Geld Ihrer Opfer zu gelangen. In der ersten Phase bauen die Kriminellen Interesse und Vertrauen auf, indem sie Kontakt über Chats und soziale Medien aufnehmen. Die am häufigsten vorkommende Betrugsmasche im Scam Bereich ist dabei das sogenannte „Love Scamming“ oder „Romance Scamming“, welches hauptsächlich auf Dating- und Partnerbörsen Portalen zum Einsatz kommt.

Versprechen über angebliche Geldzuwendungen


Eine sehr beliebte Scamming-Masche sind falsche Geldversprechen. Die Betrüger kontaktieren ihre potenziellen Opfer per E-Mail oder Brief und teilen ihnen auf diesem Weg mit, dass eine große Summe an Geld aus einem Erbe vorhanden sei. Um alles klären zu können, werden die Opfer gebeten, Geld für die Rechtsanwalt- und Notarkosten oder angefallenen Steuern zu bezahlen. Sobald das Geld auf dem Konto des Betrügers ist, bricht dieser jeglichen Kontakt ab und ist nicht mehr erreichbar.

Betrug mithilfe einer falschen Identität


Das Vortäuschen einer falschen Identität gehört ebenfalls zu den beliebten Maschen der Scammer. Beispielsweise geben sich die Betrüger als Soldaten aus, welche sich im Ausland befinden, Probleme haben und nicht an ihr Vermögen im Heimatland gelangen. In der Regel wird erst das Vertrauen der Opfer gewonnen, indem mehrere Telefonate geführt werden. Diese finden meist via Skype oder über eine Prepaidkarte statt, sodass im Nachhinein kein Rückschluss auf den Anrufer möglich ist.

Nachdem das Vertrauen aufgebaut ist, bitten die Täter um eine bestimmte Geldsumme per Bartransfer, welche sie nach ihrer Rückkehr ins Heimatland angeblich zurücküberweisen möchten. Nachdem sie die Zahlungen erhalten haben, brechen die Scammer den Kontakt ab.

Scamming mit gefälschten Schecks


Über Tageszeitungen und das Internet werden von Scammern häufig gefälschte Schecks angeboten. Die Schecks sind auf einen höheren Betrag ausgestellt als der Wert, welcher für den Kauf benötigt wird. Um die Differenz zu begleichen, bitten die Scammer ihre Opfer, den entsprechenden Betrag über Bartransfer zu überweisen.

Bei solchen Fällen werden die Opfer mehrfach betrogen. Zum einen haben sie den Differenzbetrag bezahlt, zum anderen sind die Schecks gefälscht und können nicht eingelöst werden. Selbst eine Anzeige wegen Betrugs ist in solchen Fällen möglich.

So können Sie sich vor Scamming schützen

Auch wenn viele Scamming Tricks raffiniert aufgebaut und nicht ganz einfach zu durchschauen sind, gibt es einige Aspekte, mit denen Sie sich vor den Betrügern schützen können:

  • Seien Sie vorsichtig

    Ob Internet- oder Tageszeitungsanzeige – seien Sie vorsichtig. Vor allem, wenn es sich um ein Geldversprechen oder um die Bitte von Geld aufgrund einer Notsituation handelt, sollten Sie vorsichtig sein. Bei Menschen, die Sie nicht persönlich kennen, ist ebenfalls Vorsicht geboten.

  • Kein Leichtsinn

    Auch wenn die Geschichte angeblich noch so traurig ist und Sie das Gefühl haben, dem Menschen helfen zu müssen, sollten Sie aufpassen. Scammer nutzen die Naivität und den Leichtsinn ihrer Opfer aus. Das Gleiche gilt für den angeblichen Traummann oder die angebliche Traumfrau und entsprechende Liebesbekundungen. Vertrauen Sie solchen Menschen nicht nach nur wenigen Chat-Nachrichten, sondern hinterfragen Sie die Absichten und die Kontaktaufnahme.

  • Prüfen Sie die Identität

    Ein wichtiger Punkt ist die Überprüfung der Identität von Personen, die Sie noch nie persönlich getroffen haben. Bedenken Sie, dass ein Profilfoto leicht gefälscht werden kann und auch in vielen sozialen Medien nicht zwingend der echte Name angegeben werden muss.

  • Verschicken Sie kein Geld

    Personen, denen Sie bisher nie persönlich begegnet sind, sollten Sie niemals Geld überweisen. Selbst wenn Sie mehrere Nachrichten über das Internet ausgetauscht oder sich gegenseitig Briefe geschrieben haben, ist noch immer ein Betrug möglich. Viele Scammer bauen bewusst ein Vertrauensverhältnis über einen Schriftwechsel auf, bevor Sie gezielt nach Geld fragen.

  • Sichern Sie jeglichen Schriftverkehr

    Sollten Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen das Opfer eines Scammers geworden sein, ist es wichtig, dass Sie alle Nachrichten wie E-Mails, Briefe oder einen Chatverlauf gesichert haben. Diese können als wichtige Beweismittel dienen.

So gehen Sie im Betrugsfall vor

Trotz Vorsicht kann es passieren, dass Sie einem Scamming Betrug zum Opfer fallen. Sobald Sie merken, dass Sie es mit einem Betrüger zu tun haben, sollten Sie umgehend jeglichen Kontakt abbrechen. Reagieren Sie nicht auf Nachrichten oder Anrufe, sondern ignorieren Sie den Scammer. Je nach Intensität der Kontaktversuche sollten Sie sich eine neue E-Mail-Adresse und gegebenenfalls auch eine neue Rufnummer besorgen. Auf keinen Fall sollten Sie Geld überweisen oder erhaltene Schecks einlösen. Ist das Geld erst einmal auf dem Konto des Betrügers gelandet, ist es in der Regel sehr schwer, eine Rücküberweisung durchzuführen.

Holen Sie sich Hilfe

Damit Sie zu Ihrem Recht gelangen, ist es wichtig, dass Sie jeglichen Schriftverkehr aufbewahren. Auch Chatverläufe sollten gesichert werden, damit Sie am Ende möglichst viele Beweise gegen den Scammer in der Hand haben. Gehen Sie zur Polizei und nehmen Sie sich einen Anwalt. Ein Rechtsanwalt weiß, was zu tun ist und wie Sie gegen den Betrüger vorgehen können. Die KWAG-Anwälte prüfen in einem kostenlosen Erstgespräch Ihre Situation und geben eine erste Einschätzung ab, wie hoch Ihre Chancen stehen, den verlorenen Geldbetrag zurückzubekommen.


Zusammengefasst sind folgende Schritte wichtig, wenn Sie einem Scammer zum Opfer gefallen sind:

  • Brechen Sie jeglichen Kontakt ab
  • Überweisen Sie kein Geld
  • Lösen Sie keine Schecks ein
  • Besorgen Sie sich eine neue Rufnummer und E-Mail-Adresse
  • Sammeln Sie alle Beweise
  • Kontaktieren Sie die Polizei
  • Nehmen Sie sich einen Anwalt

Hohe Strafen für Scamming-Betrug


Scamming ist eine ernstzunehmende Straftat. Es handelt sich dabei um Betrug nach § 263 StGB. Der Betrugsfall ist gegeben, da der Scammer in der Regel eine bestimmte Geldsumme von seinem Opfer erbittet, welche er verspricht, zurückzubezahlen oder eine bestimmte Gegenleistung für die Zahlungen anbietet. Da der Täter zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt, die beiden Punkte zu erfüllen, handelt es sich um einen sogenannten Eingehungs- bzw. Vorleistungsbetrug.

Häufig ist die Ermittlung in Scamming Betrugsfällen sehr schwierig, da sich die Täter im Ausland wie etwa in Westafrika befinden und geschickt ihre Spuren verwischen. Nur selten werden die Scammer in Deutschland gefasst.

Das Strafmaß bei Scamming

Kann ein Scammer gefasst werden, drohen hohe Strafen. Gemäß § 263 Absatz 1 StGB muss der Betrüger mit einer Geld- oder sogar einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen. Handelt es sich um einen gewerbsmäßigen Bandenbetrug von ganzen Scammer-Netzwerken, sind Freiheitsstrafen zwischen einem bis zu zehn Jahren möglich (§ 263 Absatz 3 StGB).

Verlieren Sie keine Zeit

Bei einem Scamming Betrugsfall ist schnelles Handeln wichtig. In erster Linie sollten Sie umgehend alle Kontaktversuche des Betrügers ignorieren und unter keinen Umständen Geld überweisen. Sammeln Sie alle Beweise wie etwa Chats in online Partnerbörsen, Bankauszüge von geleisteten Vorauszahlungen und jeglichen weiteren Schriftverkehr. Auch ein Einzelverbindungsnachweis ist ein wichtiger Beweis, falls der Scammer telefonisch Kontakt aufgenommen hat.

Erstatten Sie Anzeige

Da es sich bei Scamming um eine Straftat handelt, ist eine Anzeige bei der Polizei erforderlich. Außerdem sollten Sie einen Fachanwalt kontaktieren. Er hilft Ihnen bei allen wichtigen Schritten und weiß, welche Optionen bestehen, um Ihr verlorenes Geld zurückzubekommen. Je schneller Sie handeln, umso höhere Chancen haben Sie, erfolgreich aus dem Betrugsfall hervorzugehen und zu Ihrem Recht zu gelangen. Vor allem, wenn Sie Geld auf ein Konto der Betrüger überwiesen haben, besteht die Möglichkeit, dass die Bank den Betrag in einem bestimmten Zeitraum zurücküberweisen kann. Hier kommt es darauf an, wie schnell Sie reagieren.

Jetzt handeln

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Wenn Sie einem Scamming-Betrug zum Opfer gefallen sind, ist es Zeit aktiv zu werden und sich zur Wehr zu setzen. Es ist noch nicht zu spät! Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schildern Sie uns Ihre Situation. Wir haben viel Erfahrung im Umgang mit Internetbetrug und wissen genau, wie wir Ihnen helfen können.